Német népetimológiák
2012. november 04. vasárnap, 21:33
Volksetymologien

Volksetymologien entstehen, wenn ein Wort nicht oder nicht mehr verstanden wird, weil es aus einer fremden Sprache stammt oder weil es veraltet ist. Dann wird dieses Wort nach und nach in ein lautlich ähnliches Wort umgebildet, das jedoch einen scheinbar anderen Sinn hat.


Der Friedhof, auch wenn hier die Verstorbenen in Frieden ruhen, hat nichts mit Frieden zu tun, sondern leitet sich vom Althochdeutschen frīthof ab, dem eingefriedeten (abgegrenzten) Vorhof einer Kirche.

Im Mittelhochdeutschen hieß der Maulwurf noch moltwerf (Erdwerfer) nach dem Wort molt (Erde, Staub). Als der Bestandteil -molt in seiner Bedeutung ausstarb, wurde aus moltwerf über mūlwerf der heutige Maulwurf.

Die Schnapsdrossel ist nicht etwa die Schwester des Schluckspechts – mit den Vögeln hat sie nichts zu tun. Der Name kommt vielmehr von Drossel (Kehle), von der sich auch das Wort erdrosseln ableitet.

Windschief leitet sich nicht vom Wind, sondern von winden (drehen, verdrehen) ab. Ein windschiefer Baum ist nicht vom Wind schief geweht, sondern verdreht gewachsen.
[…]

Aus: Duden, Unnützes Sprachwissen. Erstaunliches über unsere Sprache. Mannheim 2012.
 

Keresés

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